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Zum Thema "Datensicherung" gehe ich folgenden Weg


Datensicherung – bin ich paranoid ...!?
Naja, den Titel: “Datensicherung – bin ich paranoid!” habe ich bewusst so gewählt, denn es geht nicht immer nur um das schöne Thema Fotografie.

Das Thema Datensicherung ist grundsätzlich erst mal unangenehm und stößt unbewusst meist auf Unwissenheit, sogar Abneigung. Es kostet ja nur Zeit und privat braucht man so was ja nicht.  (...) In der heutigen Zeit und dem Stand der Technik sei ja alles sicher. Zumindest denken viele Leute so, auch in meinem Umfeld. Doch weit gefehlt ... Bis zu dem Zeitpunkt wo die erste defekte Festplatte – im Fachjargon „abraucht“ ... ab dann ist das Geschrei groß! Hilfe, meine Daten sind weg, was nun?
Doch dieses Thema sollte man nicht ganz außer Acht lassen, wenn man seine Daten in Sicherheit wissen will. Bei mir haben sich in über 12 Jahren „digitaler“ Fotografie bereits über 500.000 Bilder und eine vielzahl an Videos angesammelt. Mit diesem Gedankenanstoß möchte ich einmal beschreiben, wie ich meine Datensicherungen bei/nach Shooting oder einem Videodreh handhabe.

Vorbereitung beim Shooting:
Ich achte bereits beim Kauf der Speicherkarten auf hohe Qualität! Deswegen verwende ich auch nur hochwertige und leider Gottes auch teure Speicherkarten. Natürlich habe ich so aber immer noch keine 100%ige Garantie für Zuverlässigkeit, aber die Chancen steigen dennoch.
Meine Canon 5D Mark III Vollformatkamera bietet mir die Möglichkeit, beim Shooting gleichzeitig auf eine zweite Speicherkarte die Bilder zu schreiben. Und genau dies tue ich auch. Während ich beim Shooting die einzelnen (vollen) 16 GB-Karten in Slot 1 immer wieder tausche und durch neue leere ersetze, bleibt eine 64 GB-Karte in Slot 2 als Backup den ganzen Tag in der Kamera.

Übertragung auf den Rechner:
Wenn ich spät nachts (egal wie spät es ist) von einem ganztägigen (Hochzeits )shooting nach Hause komme, geht es vorerst mal noch nicht ins Bett - sondern an den MAC. Denn jetzt heißt es erst mal Bilder sichern, von den Speicherkarten auf einen am MAC erstellten Ordner. Auch dafür habe ich nicht einen 08/15-Kartenleser für 5 Euro, sondern habe mir einen hochwertigen zugelegt. Somit sind schon mal Übertragungsfehler minimiert.

Teil 2 der Sicherung:
Wenn der gerade genannte Part abgeschlossen ist, ruhe ich mich aber immer noch nicht aus ... sondern es geht direkt in die zweite Runde der eigentlichen Sicherung der Bilder. Die Firma Synology bietet sogenannte NAS Systeme (Netzwerklaufwerke) für Fotografen an. Bei mir kommt eine „Synology DS1817+“ zum Einsatz, wo die Bilder eigentlich zum ersten Mal richtig gesichert werden.  Die  ist mittels SHR-2 konfiguriert, ein erweitertes RAID 5  .

Anmerkung: Ein RAID 1 ist kein Backup!

Der Start des Übertragungsprozesses von MAC zur Synology DS1817+ erfolgt mittels einiger Mausklicks im Heimnetzwerk. Anschließend werden alle Daten eines jeden Shootings vom MAC auf NAS (1) erst mal kopiert.

Erst wenn dieser Part abgeschlossen ist, geht es ab zum Ausruhen ... denn die nächsten Sicherungsprozesse laufen automatisch ab ...

Teil 3 der Sicherung:
Hier kommt ein weiteres Produkt der Firma Synology – die „DS1515+“ - zum Einsatz. Noch eine weiteres NAS (2) - warum? Ganz einfach, auf dieser zweiten NAS werden täglich mehrere automatisierte Netzwerkbackups mittels „Hyper Backup“ von Synology erstellt. Alle Daten der „DS1817+“ werden als Backup gesichert, siehe Anmerkung weiter oben!  Somit bin ich schon mal im Fall der Fälle redundant abgesichert. Das Backup auf die „DS1515+“ ist bei mir räumlich getrennt ... räumlich getrennt - Mmm, warum? Naja, es kann ja z.B. mal zu einem Haus-/Zimmerbrand kommen - was ich natürlich keinem wünsche – auch mir nicht!

Synologys abgebrannt, Feuerlöschereinsatz, Einbruch, Wasserschaden durch die Feuerwehr etc. ... und dann ...? Daten futsch ... !? NEIN ...

Teil 4 der Sicherung:
Damit aber immer noch nicht genug ... Die Roh- und bearbeiteten Daten der „DS1817+“ werden zusätzlich noch durch ein tägliches „Komplett-Backup“ auf eine „DS215+“ gesichert. Diese NAS (3) ist nicht nur räumlich getrennt, sondern wird auch außerhalb meiner Räumlichkeiten an einem sicheren Ort aufbewahrt!

Zusammenfassung:
Wenn ich jetzt die ganzen Backups zusammenzähle, wird mir jedes Mal schwindelig ...

  • Ich habe die Bilder noch auf den Speicherkarten (bis zum nächsten Shooting)
  • Auf der Backup-Speicherkarte (bis zum nächsten Shooting)
  • Auf meinem Mac (bis zum nächsten Shooting)
  • Auf der ersten NAS (1) auf 8 Festplatten, immer (Daten)
  • Auf der zweiten NAS (2) auf 4 Festplatten, immer (Backup 1)
  • Auf der dritten NAS (3) auf 2 Festplatten, immer (Backup 2)
Alle Daten sind nunmehr mehr als genug vorhanden ...

Nach der Bearbeitung:
Auch wenn die Bilder fertig bearbeitet sind und das Brautpaar und Kunden das finale Ergebnis erhalten haben, verschwinden die Bilder ganz und gar nicht von den Festplatten. Ich habe sie nach wie vor auf meinen Netzwerkplatten und auf externen Festplatten. So könnten praktisch Brautpaare und Kunden auch noch nach Jahren vorbeikommen und nach ihren Bildern fragen, die vielleicht verloren gegangen oder sogar zerstört worden sind. Das kostet mich Jahr für Jahr viel Speicherplatz, aber Speicher ist mittlerweile günstig geworden, dass ich das im Zuge von Kundenzufriedenheit gerne in Kauf nehme.

Hilfe - Kompletter Crash, Datenverlust und Zerstörung:
Ein Haus/Wohnung ist i.d.R. komplett mit Kupferdrähten verkabelt. In Fall eines Blitzeinschlags überträgt sich diese (Über)Spannung schlimmstenfalls bis zum allerletzten Kupferdrähtchen der angeschlossenen Verbrauchers und zerstört diesen!
Spätestens jetzt aber eröffnet sich dem ein oder anderen bzw. dem fortgeschrittenen Anwender die Frage, was passiert denn im Fall eines Stromausfalls oder sogar Blitzeinschlags (Überspannung)?
Dem Sicherungs- und Backup System (NAS 1 + 2) ist eine separate USV vorgeschaltet und wird dadurch abgesichert. Im Fall eines Blitzeinschlags (Überspannung) werden beide Systeme sicher und automatisch heruntergefahren und anschließend ausgeschaltet.

Somit kann ich eigentlich auch so einem Fall einigermaßen beruhigt ins Auge blicken um einem Datenverlust aus dem Weg zu gehen.

Fazit:
Ob es eine 100%ige (Ab)sicherung gibt, lass ich mal so im Raum stehen ...

Natürlich gibt es auch andere, kostengünstigere Lösungen, keine Frage. Meine persönliche Lösungsstrategie ist kostenintensiv, das steht fest. Jedoch für mich und meine Kunden die beste Lösung in Sachen Datensicherung und Sicherheit.

Ehrlicherweise kann ich mir nichts Schlimmeres vorstellen, als irgendwann einmal einem Kunden oder Brautpaar sagen zu müssen, dass ihre Bilder nicht mehr verfügbar sind.

Spätestens jetzt sollte jeder verstehen, warum ich paranoid bin oder auch nicht ...

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   André Kasseckert
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